Interessanter Artikel bei Spiegel Online: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,633703,00.html
Ein spanischer Wissenschaftler untersucht die Methode der Echo-Ortung beim Menschen. Demnach können wir prinzipiell ähnlich wie Fledermäuse oder Wale akustisch „sehen“. Die Technik: Geräusche machen (knacken, klicken) und beachten, wie das Echo zu uns zurückkommt. Bricht es sich irgendwo, muss dort ein Gegenstand sein. „Erfinder“ dieser Technik beim Menschen ist wohl der leider mitterweile an Krebs verstorbene amerikanische Jugendliche Ben Underwood, dem beide Augen im Kindesalter operativ entfernt werde mussten (übrigens auch ein Muss: „The boy who sees without eyes“ http://www.youtube.com/watch?v=qLziFMF4DHA).
Für mich ein faszinierender Beweis dafür, wozu wir Menschen fähig sein können, wenn wir müssen. Und – rein physikalisch betrachtet – eine Bestätigung der nüchternen Erkenntnis, dass unsere Wahrnehmung letztlich nur auf der sensorischen Verarbeitung von Wellen und deren verschiedener Frequenzen beruht. Nur die Wahrnehmungsorgane sind unterschiedlich: Lichtwellen – Auge, akustische Wellen – Ohr, Wärmewellen – Temperaturrezeptoren. Dass sich aber diese Wahrnehmung von Tier zu Tier (oder von Maschine zu Maschine) unterscheidet, wissen wir. So „sehen“ Schlangen beispielsweise mit ihrem Wärmerezeptoren, „fühlen“ wir Menschen die tiefen Töne eines starken Basses oder „sehen“ Nachtsichtgeräte Lichtwellen, die außerhalb unserer menschlichen optischen Wahrnehmung liegen.
Warum fasziniert mich das alles so? Wahrscheinlich weil auch das wieder auf die Subjektivität unserer Welt und deren individueller Wahrnehmung hinweist. Und weil Grenzen selbst in scheinbar auswegslosen Situationen verschoben werden können.