Liebe(r) Schweinehundebesitzer(in),
Sportler wissen Bescheid: Ohne Training kein Besserwerden. Warum? Weil wir einen trainingswirksamen Reiz brauchen, um uns zu mehr Leistung zu stimulieren. Würden wir uns immer nur so belasten wie zuvor, bliebe unser Leistungsniveau gleich oder würde mit der Zeit schlechter. Schließlich werden wir immer älter. Außerdem geben wir so dem Wettbewerber die Chance, seinerseits richtig zu trainieren und uns zu schlagen.
Die zugrundeliegende Mechanik ist logisch: Erst im Grenzbereich unserer Leistungsfähigkeit registriert unser Körper, dass sich der persönliche Fitnesszustand tatsächlich lohnt. Danke, liebe Leistungsfähigkeit! Blieben wir hingegen immer unter unseren Möglichkeiten, ginge es schnell bergab mit uns: Byebye liebe Muskeln! Tschüs starkes Herz! Fordern wir uns hingegen von Zeit zu Zeit und legen es sogar darauf an, unsere Grenzen zu verschieben, registriert der Körper, dass die vorhandenen Muskeln noch nicht ausreichen und das Herz besser pumpen soll. Und dann legt Kumpel Körper eine Schippe drauf – in der Erholungsphase nach der Anstrengung. Wir werden besser – dank komplexer biologischer Anpassungen. Vorausgesetzt natürlich, wir warten nicht zu lange mit dem nächsten Training an der Grenze. Sonst kommt die Extra-Schippe bald wieder runter …
Auch im täglichen Leben gilt dieses Gesetz. Besonders die erfolgreichen Menschen machen es vor. Sie demonstrieren, dass Wachstum und persönliches Besserwerden im Grenzbereich der eigenen Leistungsfähigkeit stattfindet. Also gehen Erfolgreiche immer wieder an ihre Grenzen – und überwinden sie so hin und wieder. Klar, dass man dafür ein gewisses Maß an Konsequenz, Ausdauer und mitunter sogar Härte benötigt. Klar aber auch, dass sich manche Erfolge erst dann einstellen, wenn man alles für sie gibt. Keiner joggt schließlich beim Hundertmeterlauffinale nur gemütlich vor sich. Nein, da ist schon Gasgeben angesagt.
Nun ist ja allgemein bekannt, dass der Unterschied zwischen Erfolgreichen und weniger erfolgreichen Menschen zum großen Teil im Handeln liegt. Ganz klar: Auch weniger Erfolgreiche haben gute Ideen. Sie realisieren sie nur nicht so oft wie die Erfolgreichen. Der Grund hierfür könnte genau in diesem Handeln an der Grenze der subjektiven Wohlwohlzone liegen: Manchmal ist es eben einfach unbequem, sich anzustrengen – mitunter sogar saumäßig unbequem. Und vor allem natürlich dann, wenn der Trainingszustand zu wünschen übrig lässt. Sollte es also gar die Angst vor Anstrengung und eine gehörige Portion Bequemlichkeit sein, die manche im drögen Mittelmaß versauern lässt? Denkbar. Nur: Ohne Anstrengung kein Wachstum. Ohne Wachstum keine Anpassung an höhere Leistungsanforderungen. Ohne höhere Leistungsfähigkeit, weniger Erfolge. Und schon verstreichen Chancen, die ein besser Trainierter genutzt hätte …
Anders die „Erfolgreichen“ (nageln Sie mich bitte nicht genau auf diesen Begriff fest, Sie wissen, was ich meine): Sie haben sich oft angewöhnt, in genau diesem Grenzbereich der eigenen Leistung zu handeln und werden so mit der Zeit immer besser. Sie akzeptieren Grenzen nicht und verschieben sie dadurch ständig: „Na, geht noch ein bisschen mehr?“ Und dann stellen sie oft fest, dass eben doch mehr geht, als sie (oder andere) bislang gedacht hätten. So erschaffen sie sich neue Spielfelder, ja mitunter auch ganz neue Spiele. Das Leben wird zur Unternehmung, zum Abenteuer. Spannend!
Die Befriedigung solchen unternehmerischen Handelns liegt aber nicht nur im Erfolg – letztlich dem Erreichen der eigenen Ziele. Nein, die Befriedigung liegt im Erschaffen selbst! Denn das Gefühl, etwas erreichen zu können, wenn man etwas dafür tut, ist grandios. Und die Kausalität wird mit der Zeit Gewissheit. Andersherum offenbart sich die Erkenntnis, dass wir nichts erhalten, wenn wir nichts (mitunter anstrengendes) dafür tun. Warten, dass Belohnungen vom Himmel fallen? Hoffen auf den Lottogewinn? Auf das zufällig passende Jobangebot? Auf soziale Gerechtigkeit? Lächerlich! Jeder Erfolgreiche weiß: Ohne Fleiß keinen Preis! Denn wir erhalten erst dann Resultate, wenn wir etwas dafür tun. So lautet das Gesetz von Ursache und Wirkung. Erst wenn wir säen und die Saat richtig pflegen, kann sie aufgehen. Und so wie wir heute erleben, was wir gestern geschaffen haben, erleben wir morgen, was wir heute schaffen. Denn: Das Leben funktioniert großenteils letztlich auch nur „ganz normal“ unternehmerisch – als Interaktion zwischen guter Vorbereitung und dem konsequenten und eben auch mal anstrengenden Ergreifen von Chancen. Das Glück ist mit den Tüchtigen.
Ein besonders schönes Beispiel hierfür ist die Firmengründung meiner besseren Hälfte Henriette: Seit weit über einem Jahr lief die Vorbereitung – ohne dass man von außen hätte Erfolge sehen können. Die Grundidee ist so simpel wie genial: Wir leben im Zeitalter von Globalisierung und sozialen Online-Netzwerken. Die wichtigste Ressource heutzutage ist der schnelle Zugang zu Informationen. Was liegt da näher, als weltweit Firmen zu vernetzen, um sie untereinander Angebote und Anfragen abgleichen zu lassen? Und was in anderen Branchen längst üblich ist (z. B. www.mfg.com) hat meine Süße nun zusammen mit ihrer Mutter (jawohl, ein echtes Familienunternehmen!) für die Pharmabranche aufgebaut: Ein Internetportal für sämtliche Zweige der Pharmaindustrie! Wer hat gerade welche Maschinenkapazitäten frei? Und wer braucht welche? Wer bietet gerade bestimmte Substanzen an, Dienstleistungen, Forschungsergebnisse oder Geräte? Und wer braucht sie? Alles auf einer Plattform, wow!
Klingt eigentlich ganz einfach, nicht? Weniger einfach hingegen war die Umsetzung: die Marktrecherche, das Kündigen des alten Jobs, das Ausbauen der Geschäftsidee, das Überzeugen der Anschubfinanzierer, die hunderte Seiten umfassende Entwicklung der Webseite, deren monatelange Programmierung, deren Gestaltung, die Akquise einer dauerhaften Finanzierung, das Erstellen etlicher Businesspläne, die Einstellung der richtigen Leute (und bereits auch das Feuern der falschen), und, und, und. Ganz zu schweigen von den unzähligen Hindernissen, die sich unterwegs ergeben haben: die vielen kritischen Stimmen, ja mitunter sogar die destruktiven „Das-wird-nie-was“-Prognosen, das Finanzierungsrisiko, die immer wieder neu aufgetauchten technischen Herausforderungen, sich ständig widersprechende Rechtsberatungen, einfach nur ätzend unzuverlässige Schnarchnasen bei (mittlerweile nicht mehr) begleitenden Dienstleistern, und, und, und.
Aber: Was bleibt? Zwei sehr wesentliche Erkenntnisse! Erstens: Ich habe Henriette nie glücklicher erlebt als in den letzten Monaten, in denen sie wirklich Erstaunliches geleistet hat. In meinen Augen hat sich bewahrheitet, dass manche Hürden anscheinend nur dazu da sind, um den eigenen Erfolgswillen zu testen. Denn wo der Gegenwind beginnt und der Bequeme stoppt, geht der Erfolgreiche weiter – mit guter Laune, denn er weiß, wofür er kämpft. Und das führt dann zum Erfolg. Denn zweitens: Trotz aller Hürden haben die Mädels es geschafft! Ihre Firma „Pharmatching.com“ ist online: www.pharmatching.com! Schauen Sie unbedingt mal rein. Vor allem, wenn Sie in der Pharmabranche tätig sind. Melden Sie sich noch für kurze Zeit kostenfrei an, und stellen Sie Ihre Angebote oder Suchanfragen ein. Eine günstigere Gelegenheit dazu werden Sie nicht mehr finden …
Wie es mit der Firma weitergeht? Das kann natürlich niemand mit Sicherheit sagen. Aber ich weiß: Wer schon so weit gekommen ist, hat davon nichts geschenkt gekriegt – und wird auch in Zukunft nichts dem Glück, Zufall oder der süßen Bequemlichkeit überlassen. Es läuft schließlich ein Erfolgsprogramm im Kopf: Erfolg ist kein Zufall, er wird erarbeitet. Punkt.
Natürlich ist dabei auch wichtig, die Anstrengung möglichst ökonomisch zu halten, sonst droht das berühmte Hamsterrad: viel Bewegung, null Vorankommen. Keine Frage: Ich kenne etliche weniger erfolgreiche Menschen, die sich in ihrer täglichen Routine geschäftig die Seele aus dem Leib rennen – nur leider ohne Hebel. Sie treten auf der Stelle. Und wozu führt das? Zu und Misserfolg und Burnout! Schade … Nur: Was daraus lernen? Die Anstrengung zu vermeiden? Blödsinn! Denn: Sich nicht anzustrengen ist auch keine Lösung: Kennen Sie das Gegenteil vom Burnout, das so genannte „Boreout“? Dabei unterfordern Sie sich in Ihren Tätigkeiten so sehr, dass Sie wiederum nur schlechte Gefühle und ebenfalls keinen Erfolg ernten. Klar: Von nichts kommt eben nichts. Und: Ein bisschen müssen wir schon Gas geben, damit wir Spaß haben.
Nur: Gasgeben in die falsche Richtung bringt nichts. Wer in seiner Tätigkeit nicht den richtigen Hebel ansetzt, bleibt erfolglos. Egal, ob er nun zu viel arbeitet oder ständig seine Schonhaltung verstärkt. Was man nun braucht, ist die richtige Analyse, in welche Richtung man Gas soll! Und schon wieder sind wir bei einer Parallele zwischen Trainingslehre und Lebenserfolg: den richtigen Pausen! Denn entweder strengen sich weniger Erfolgreiche immer mehr ohne Hebel an und das Hamsterrad wird dadurch immer schneller. Oder sie hören ganz auf, zu trainieren, und werden immer träger. Erfolgsmenschen hingegen gönnen sich ganz bewusst ihre Ruhe- und Beurteilungspausen (wie beim Training): Sie wechseln mal das Thema, gönnen sich Wellnesstage, tauschen sich mit anderen aus – und lernen so dazu oder kriegen mitunter sogar echte Aha-Erlebnisse. Und dann konzentrieren sie wieder ihre (nun dank vorherigem Training stärker gewordenen) Kräfte. Aufs richtige Ziel gerichtet. Ökonomischer. Schlauer. Mit Hebel und Power auf den Punkt. Und was folgt dann wieder? Klar: der nächste Erfolg.
Besonders spannend dabei: Wer für mehrere Tätigkeiten brennt, kann sie beständig abwechseln – und so auch in mehreren Gebieten dauerhaft hohe Leistungen bringen, ohne zu ermüden. Schließlich stimmt für jedes Gebiet die Mischung aus Anstrengung und Erholung. Sie machen erst Krafttraining, dann gehen Sie laufen, legen anschließend die Füße hoch – und fangen dann wieder bestens trainiert mit dem Krafttraining an. Und insofern hat wirklicher Erfolg ein weiteres Merkmal: Er findet nicht nur einmal statt – sondern ständig! Denn unterm Strich beruht er auf der richtigen Strategie und Taktik im Umgang mit den eigenen Grenzen. Und wer hier richtig handelt, dessen Energien reichen ewig. Erfolg ist somit auch nur eine Gewohnheit, die sich erlernen lässt. Wie regelmäßiger Sport. Oder das Zähneputzen.
Also: Wofür brennen Sie? Dann vergessen Sie mal, dass Sie Grenzen haben – wenn Sie in deren Nähe kommen, werden Sie das schon rechtzeitig spüren. Stattdessen: Lassen Sie es krachen! Gerne auch so sehr, dass Ihre Muskeln zu ziehen und Günter zu zicken beginnt. Denn eines muss Ihnen klar sein: genau dadurch machen Sie die nächste Anstrengung einfacher. Und die übernächste. Und überübernächste. Erfolg wird bequem – dank der Anstrengung davor.
Let’s get ready to rumble!
Einen heißen November wünscht
Ihr
Stefan Frädrich