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So führen Sie eine glückliche Beziehung 

 März 8, 2011

Von  Dr. Stefan Fraedrich

Liebe Schweinehundefreunde,

halten Sie es für möglich, eine in jeder Hinsicht glückliche Beziehung zu führen? So eine Art Hollywood-Mischung aus Liebe, Leidenschaft, Freundschaft und Kribbeln? Ich schon. Vorausgesetzt, man macht es richtig. (Wie es NICHT richtig geht, dürften wir alle bereits leidvoll selbst erfahren oder im Umfeld erlebt haben.)

Liebe, Leidenschaft oder Freundschaft?

Kaum zu glauben, aber wahr: Manche Paare leben schon jahre- oder jahrzehntelang zusammen und sind miteinander immer noch sehr glücklich. Und dabei strengen sie sich für ihr Glück nicht einmal besonders an! Bei solchen Paaren stimmen nämlich die beiden Hauptfaktoren für glückliche Liebesbeziehungen: Sie haben die richtige Mischung aus gemeinsamer Basis und Individualität.

Glückliche Partnerschaften kommen im Wesentlichen in dreierlei Formen vor: als Liebe, Leidenschaft und Freundschaft. Die Freundschaft ist von allen drei Formen die verlässlichste und oft stabilste, aber sie ist eben auch asexuell. Kuscheln vielleicht. Mehr nicht. Verlässlichkeit ja. Spannung nein. Im Unterschied dazu ist die Leidenschaft zwar von enormer Anziehung und sexueller Stimulation geprägt, leider aber fehlen ihr die Faktoren Beständigkeit und Sicherheit. Auch ein gewisses Grundverständnis für den Partner fehlt häufig, weshalb es oft Streit gibt oder Eifersucht. Die ideale Liebe hingegen erscheint als Königsweg: Hierbei ergänzen sich sexuell leidenschaftliche, partnerschaftliche, zärtliche und freundschaftliche Verhaltensweisen. Die Mischung stimmt.

Kennen Sie den Satz „Gegensätze ziehen sich an“? Für sich alleine genommen ist er Unsinn, denn meist gilt „Gleich und gleich gesellt sich gern“. Stellen Sie sich einfach ein Pärchen vor, bei dem der eine eloquent und kontaktfreudig ist, während der andere still zu Hause sitzt. Klar, dass so eine Beziehung kaum lange gut geht. Aber in anderer Hinsicht ist die richtige Mischung aus Gegensätzen und Gleichheit sehr interessant: Nämlich wenn sich beide Partner in wesentlichen Fragen gut verstehen und einander in ihren Eigenschaften ergänzen. So sind die Schwächen des einen die Stärken des anderen, und beide profitieren voneinander.

Nun stellen Sie sich vor, beide Partner ähneln einander in ihren inneren Werten und in ihren Zielen. Dann halten sie ähnliche Dinge für wichtig oder unwichtig und sind in der gleichen Richtung unterwegs. Sie passen zueinander. Großartig! Aber lieben Sie sich deswegen auch leidenschaftlich? Noch lange nicht. Denn Leidenschaft hängt nicht von inneren Werten und Zielen ab! Wir können für alles Mögliche Leidenschaft empfinden — oft auch für Dinge, die unseren Werten und Zielen widersprechen. Warum? Weil sich Gegensätze eben doch ein wenig anziehen: Sie sorgen für Prickeln, Staunen und Neugier und werden so zum Motor unserer Leidenschaft.

Leidenschaft aber ohne gemeinsame Werte und Ziele schafft zwar spannende emotionale Kicks, aber sie wird nicht zur Liebe. Zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen. Und wenn sie doch mal zur Liebe wird, führt diese langfristig leider oft zur Feindschaft.

Also doch lieber die sichere Variante wählen: gleiche Werte, gleiche Richtung? Nur wenn auch genügend Leidenschaft mit dabei ist! Ohne sie schmeckt die Beziehung wie eine Suppe ohne Salz. Auf einer gemeinsamen Basis halten gerade die Unterschiede die Beziehung lebendig: verschiedene Ideen und gemeinsames Wachstum zugleich. Kurz: Jeder muss trotz Beziehung ein Individuum bleiben können. Optimalerweise eben ein Individuum, das den Partner ergänzt und bereichert und sich nicht einfach anpasst. All das sorgt nämlich für genau die Attraktivität, die wiederum Leidenschaft hervorbringt. Eine lebendige Liebe ist die Folge: wie Paaren, die auf einer gemeinsamen Basis seit Jahrzehnten ein glückliches Liebesleben führen.

Spielt Spannung durch Unterschiede aber keine Rolle mehr oder ist die Leidenschaft verschwunden, folgt Freundschaft. Paare bleiben aus Gewohnheit oder wegen ihrer Abhängigkeit voneinander zusammen. Sie haben ihre Individualität aufgegeben und sind füreinander unattraktiv geworden. Die Endstationen rein „freundschaftlicher“ Beziehungen sind zunächst Langeweile und schließlich Gleichgültigkeit. Schnarch.

Basis finden und Unterschiede kultivieren

Was ergibt sich daraus? Ein paar ganz einfache Folgerungen: Klären Sie das Fundament Ihrer Partnerschaft! Worauf basiert Ihr Zusammensein? Passen Sie zueinander hinsichtlich Ihrer Werte? Haben Sie eine gemeinsame Richtung? Eine Vision für Ihre Zukunft? Wenn ja, Gratulation! Wenn nein, entwickeln Sie sie! Sonst könnte es sein, dass einer von Ihnen das Gefühl hat, in die falsche Richtung zu gehen. Das gibt Frust und Ärger.

Aber: Bleiben Sie trotz gemeinsamer Basis ein Individuum! Bewegen Sie sich selbstständig, ohne zu einer Klette oder dem Schatten Ihres Partners zu mutieren! Ein wenig Abstand muss sein, damit Sie die Attraktivität erhalten. Vielleicht wechseln Sie in Ihrer Nähe zueinander ja ein wenig ab? Einmal eng, dann wieder weniger eng. So hat jeder Platz für sich selbst, gewinnt bereichernde Eindrücke außerhalb der Beziehung, und man ist dennoch verbunden. In diesem Sinne: Sie müssen nicht alles gemeinsam unternehmen! Ihr Partner mag Horror-Filme, und Sie stehen auf Tier-Dokus? Dann machen Sie bloß keine Kompromisse, die letztlich beide nicht mögen. Statt doppeltem Frust trennen Sie sich lieber zeitweilig — und lassen im Kino jeden seinen eigenen Film sehen! Danach können Sie ja von Ihren Erfahrungen berichten.

Also: Lassen Sie Spannung ruhig zu! Sie müssen nicht immer einer Meinung sein. Es darf sogar hin und wieder Streit geben — der muss Ihrer Liebe noch lange nicht schaden. Und: Selbst wenn Sie sich streiten, dürfen Sie trotzdem miteinander Sex haben! Welches Ventil eignet sich besser, um Spannungen abzubauen?

Apropos Sex: Haben Sie Sex miteinander! Die intensiven schönen Gefühle graben sich dabei in Ihr Gehirn und festigen so Ihre Beziehung. Nur Kuscheln? Auf Dauer zu langweilig für echte Liebe.

Und: Nutzen Sie Ihre einander ergänzenden Fähigkeiten! Was kann der eine besser als der andere? Kochen? Prima: Dann dürfte klar sein, wer öfter in der Küche steht. Autofahren? Also los ans Steuer! So tut jeder, was er mag und kann. Kommen Sie besser nicht auf die Idee, diese Aufgaben „gerecht“ zu verteilen. Hat der jeweils andere zwei linke Hände beim Kochen oder Angst vorm Autofahren, bringt die vermeintliche Gerechtigkeit nur Stress. Völlig unnötig!

Sie haben einen Partner, der zu Ihnen passt

Na, stimmt Ihre Partnerschaft? Gratulation! Vielleicht haben Sie ein paar Anregungen dazugewonnen, wie Sie sie noch besser machen können.

Ach, Sie haben keine Partnerschaft oder sind in Ihrer Partnerschaft unglücklich? Dann ist Ihnen jetzt klar, auf welchen Prinzipien glückliche Liebesbeziehungen basieren. Also: Suchen Sie sich den richtigen Partner und verbinden Sie sich mit ihm! Erst überlegen: Welche Werte, Ziele, Wünsche sind wichtig? Wie soll sie/er sein? Wie aussehen? Und dann begeben Sie sich auf die Suche! Wen hätten Sie gerne? Wenn Sie fündig geworden sind, sollten Sie Ihrem Traumpartner näher kommen. Los geht’s!

Herzliche Schweinehundegrüße

Ihr

Stefan Frädrich

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    Herzlich Grüße, Ursula

  • Hallo Stefan,
    wie immer ein sehr informativer und inspirierender Beitrag! Danke – und ich freue mich auf Deine Weiteren;-))

    Mit den besten mentalen Erfolgsgrüssen,
    Swen-William;-)If you can dream it, you can do it!

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    guter Beitrag.
    Der inspieriert, jedoch fehlt mir ein bischen der Blick über den Tellerand. Wie verhält es sich wenn einfach keine Zeit ist. Klar keine Zeit – dann Zeit einplanen, oder sichZeit nehmen.
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    Beste Grüße

  • Sehr wertvolle Erläuterungen. Weiter so! Danke!

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